achtsam sein im Leben

Achtsam und voll im prallen Leben anwesend sein

Wir sind wieder mittendrin. Nein, ich meine damit nicht nur in der Corona-Pandemie.

Ich meine, dass wir mitten in der Zeit des Hochkonsums und der Geschäftigkeit sind. Wir suchen Geschenke für die Liebsten, stöbern nach Rezepten für die leckersten Plätzchen und Festessen und vergessen uns selbst manchmal darüber. Bitte nicht missverstehen, das kann alles super viel Spaß machen, wenn es von Herzen kommt und freiwillig ist.

Vieles, so meinen wir, muss noch bis zum Jahresende erledigt werden. Wenn wir uns so eine „Deadline“ setzen (was für ein Name, oder?), dann wird es eng. Dann ist das oft nur noch ein Abhaken auf der To-Do-Liste. Das Tempo zieht so an, dass der Spaß kaum mehr zu entdecken ist. Wir gucken nicht mehr links und rechts, sondern bekommen den Tunnelblick. Am Ende fühlen wir uns erschöpft. Prüfe also noch einmal, was warten kann und wo du milder mit dir sein darfst, wenn es nicht erledigt wurde bzw. nicht deinen Erwartungen entspricht.

Das Jahresende ist die Zeit für Rituale

Wir möchten auch Zeit zur Verfügung haben für Rituale der Dankbarkeit und für eine angemessene Verabschiedung des alten Jahres, in denen wir wertschätzen und anerkennen, was passiert ist. Was wir vielleicht aus Geschehnissen gelernt haben oder noch dabei sind zu verarbeiten. Und je nach Sichtweise und innerer Haltung bauen wir dann aus Steinen, die uns in den Weg gelegt wurden, Kathedralen oder produzieren erfrischenden Zitronensaft aus all den Zitronen, die uns das Leben geschenkt hat.

Viele Menschen lieben Rituale. Ich gehöre auch dazu. 🙂 Nur bitte gönne dir wirklich die Zeit, in sie hinein zu fühlen. Es ist kein „Check“ und weiter gehts. Es ist ein Zelebrieren, in sich hineinlauschen und bemerken, wie es einem damit geht. Das letzte Jahr hatte wahrscheinlich eine Menge zu bieten. Im Außen wie im Innen.

Nun folgen auch noch die Rituale für unsere Wunscherfüllung und die Neuausrichtung für das kommende Jahr. Loslassen und reinigen von alten Geschichten und Glaubenssätzen. Im Anschluss eine Art innere Bereitschaft herstellen, um Neues zu empfangen. Damit du im nächsten Jahr nicht an irgendetwas vorbei läufst, was eigentlich zu dir wollte.

Warum eine Zeremonie zum Jahresende?

An dieser Stelle frage ich einfach mal: warum machst du solche Zeremonien?

Damit das nächste Jahr optimal läuft, geschmeidig mit allem Drum und Dran? Irgendwann ist es doch mal wieder Zeit, oder? Daran ist nichts falsch. Deswegen stelle ich die Frage nicht. Ich möchte wissen: macht es dich glücklich? Oder ist es nicht das wilde, pralle Leben an sich, was an sich schon glücklich macht, wenn wir es denn so geschehen lassen, wie es geschehen möchte? Wenn wir aufhören, es immer noch anders und am liebsten besser haben zu wollen.

Ich frage mich manchmal, was wäre, wenn ich mir nichts mehr wünschen würde.

Nur so als Idee. Wäre ich dann ein seelenloser Zombie? (Anm. der Autorin: oder heißt es in diesem Fall seelenlose Zombine? ;-)). Ich glaube kaum. Was ich mir vorstelle ist, dass ich für die Länge eines Moments das Leben genauso sein lasse, wie es sich präsentiert. So und nicht anders. Nichts möge dann lauter oder leiser, mehr oder weniger, intensiver oder weniger intensiv, wärmer oder kälter, sein.
(An dieser Stelle gern eigene Wortpaare einfügen. Es gibt noch so viele…)

Das ist wahnsinnig entspannend. Ich kenne das aus den Momenten in der Meditation, wo ich nichts erreichen möchte und ich mich selbst und die Welt genauso sein lassen kann, wie sie gerade ist.

Stattdessen wünsche ich mir einen Espresso, Vanilleeis, ein bequemeres Sitzkissen, mehr vegane Restaurants, einen sommerleichten Urlaub, schmerzfrei sein, warme Winterschuhe und dicke Socken, mehr Zeit für meine Hobbys, plastikfreie Meere, Ökostrom überall und erschwinglich, und, und, und… Die Liste ist lang. Wie sieht das bei dir aus? Bemerkst du alle deine Wünsche? Und wie gehst du mit ihnen um?

Kaum eine Zeit im Jahr macht es uns so leicht, unachtsam zu sein

Weihnachten und der Jahreswechsel sind prädestiniert für Fokusverlust. Wir verlieren uns in dem Vielen. Darüber vergessen wir das Eine – innehalten, still werden und einfach anwesend sein. Was passiert dann? Wie wäre es Feiertage im allgemeinen und insbesondere diese winterlichen Feiertage im ganz entspannten Lifestyle zu verbringen? Wünschst du dir einen leichtfüssigen Start in das neue Jahr?

Wenn du Innehalten erfahren und mehr Gelassenheit in diesem Jahr in dein Leben holen möchtest, dann komme doch im neuen Jahr in einen meiner Meditationskurse oder Achtsamkeitsworkshops. Wenn du mehr Freiheit in deiner Terminwahl haben möchtest, dann lass uns über Einzelsitzungen sprechen.