Ich bin dann mal weg….
Bestimmt hast du auch schon mal diesen Gedanken gehabt, oder? Die Kinder toben, der Verkehr ist so laut, der Nachbar hämmert und jetzt reicht es – RUHE BITTE!!!
Es gab diesen, wie finde, lustigen Buchtitel von Hape Kerkeling: „Ich bin dann mal weg“. Doch darin lag auch etwas Ernst, er ist dann wirklich losgegangen und hat sich eine Auszeit zur Klärung genommen. Das Bedürfnis konnte ich gut verstehen. Du auch?
Das Buch handelt von seinem inneren Prozess, seinen Widerständen und Begegnungen mit sich selbst und anderen Menschen. Ich mochte daran sehr, dass es nicht voller Schwere ist, sondern oft eine Prise Humor mitschwingt und Kerkeling auch über sich selber lachen kann, wenn ihn die Erkenntnis plötzlich „überfällt“, was gerade so los ist. Das wünsche ich mir übrigens so manches Mal auch in einem Achtsamkeits-Training.
So ein Prozess braucht vor allem eines – Zeit. Wie schön wäre es, wenn du dich manchmal aus dem hektischen Treiben deines Alltags wegbeamen könntest. Schnips – und Tschüss. „Unmöglich!“ denkst du jetzt? „Ich habe noch so viel zu erledigen!“ oder „Das habe ich doch noch nie gemacht.“, sind vielleicht andere Einwände. Ich nenne diese Stimmen die „Verhinderer-Stimmen“. Wovon wollen dich deine „Verhinderer-Stimmen“ abhalten, wenn du dir Zeit für dich nehmen möchtest, um zur Ruhe zu kommen? Kannst sie ja mal fragen 🙂 Ich spreche übrigens von einer Zeit ohne Musik oder Sport oder Essen kochen oder anderen Dingen, weil das so schön beruhigend und ausgleichend ist.
Ich koche leidenschaftlich gern und es erdet mich ungemein, aber wenn ich mir Klarheit und Kontakt zu meinem Wesenskern wünsche, dann braucht es auch äußerliche Ruhe vom Tun. Kein Kopf, der mehr denken muss, keine Uhr, die beachtet werden will, kein Ziel, das erreicht werden muss. Kein neuer Input. Es geht dann darum, mit dem zu sein, was gerade ist. Ganz in die Stille eintauchen, um mir selbst zuzuhören.
Was passiert bei dir, wenn du diese Zeilen liest? Welche Stimmen sind jetzt bei dir die lautesten? Die, die Sehnsucht nach der Ruhe haben oder die, die dich für unabkömmlich halten? Deine Förderer oder deine Verhinderer?
Eine alte Weisheit, die mir in verschiedener Form immer mal wieder begegnet, lautet: „Meditiere fünf Minuten am Tag. Es sei denn, du hast keine Zeit. Dann meditiere eine halbe Stunde.“
Eigentlich sollten wir gefühlt wohl alle eine halbe Stunde sitzen, oder? 😉 Wenn das aber gerade gar nicht drin ist, dann überlege dir, was du für Ruhe, Klärung und eine kleine Auszeit hergeben möchtest.
Wenn deine Antwort lautet: „Ich gebe gern ein paar Stunden her“, dann komme doch zu einem meiner „City-Retreats“ (Achtsamkeitstage). Mehr Informationen dazu findest du HIER
Wenn deine Antwort lautet: „Mehr als 5 Minuten sind gerade nicht drin.“, dann hör doch mal in diese kurze Atemmeditation hinein.
Viel Spaß bei deiner Auszeit, egal wie lang sie gerade sein mag. Ich gehe jetzt übrigens in ein 1-wöchiges Retreat. Ich werde davon berichten, wenn ich zurück bin.