Gabriela Voss; Achtsamkeit; Stressbewältigung; Resilienz; Schönheit; Rose

Schönheit im Alltag finden

Es heißt, Schönheit liegt im Auge des Betrachters und der Betrachterin. Doch ich denke, wir können sie auch fühlen. Jedes Mal, wenn wir mit etwas Schönem in Resonanz treten, entsteht eine besondere Schwingung in uns. Genau das habe ich heute Morgen erlebt, als ich zu meinem Meditationsplatz ging – einer liebevoll renovierten Blockhütte in meinem Garten. Der Weg dorthin führt an einem kleinen Teich vorbei, flankiert von Blumen, die jetzt im Sommer in voller Pracht stehen.

Den Zauber des Augenblicks erleben

Anstatt meine Augen an meinem üblichen Meditationsplatz zu schließen, habe ich mir die Zeit genommen, diese Fülle in mich aufzunehmen. Plötzlich verschwand meine Absicht dahin, mich auf mein Sitzkissen zu setzen, wie Eis in der Sonne. Stattdessen tauchte ich ein in die Formen, Farben und Düfte der Blumen um mich herum – eine Schönheit, die mir jeden Tag zuflüstert: „Nimm mich wahr.“ Viel zu oft sehe ich nur die Arbeit im Garten. Doch heute Morgen war es anders. Ich hielt inne, ließ den Blick schweifen und spürte, wie mein Herz vor Freude und Dankbarkeit weit wurde. Es ging nicht darum, nach Schönheit zu suchen – sie wurde mir einfach geschenkt.

Schönheit mit allen Sinnen wahrnehmen

Diese Weite und Weichheit spürte ich auch in meinem Körper. Ich war vollkommen entspannt und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Dieser Augenblick fühlte sich so mühelos und kostbar an – ein wunderbarer Start in den Tag, der mir sonst nicht immer so leicht fällt. Aber heute war ich ganz in diesem Moment. Ich erlebte ihn nicht nur mit meinen Augen, sondern mit meinem ganzen Körper. Die Entspannung meiner Muskeln, die Zartheit meines Lächelns und die Wärme, die mein Herz durchströmte, all das machte diesen Moment zu etwas Besonderem.

Falls dir das zu „gefühlig“ erscheint, möchte ich dich einladen, dir selbst solche Momente zu gönnen. Wo kommst du mit Schönheit in Berührung, und wie breitet sie sich in dir aus? Diese Augenblicke sind oft flüchtig und werden in der Hektik des Alltags leicht übersehen. Umso wichtiger ist es, sie bewusst wahrzunehmen, sie zu vertiefen und auszudehnen. Es geht nicht nur darum, zu denken: „Diese Blume ist schön.“ (Eine Anmerkung dazu: Wir sagen oft: „Diese Blume ist ABER schön.“ Warum das „aber“?) Vielmehr sollten wir uns mit dem Gefühl verbinden, das durch die Schönheit entsteht, und es im Körper spüren.

Von diesen Erlebnissen inspiriert und im perfekten Morgenlicht, habe ich meine Kamera geholt, um die Eindrücke festzuhalten. Schau selbst, ob diese Bilder mit dir in Resonanz gehen.

Kann man Schönheit bewahren?

Natürlich gab es später am Tag auch wieder Momente der Anstrengung, aber ich konnte mir die Bilder des Morgens ins Gedächtnis rufen – zusammen mit den Gefühlen, die sie ausgelöst haben. Diese Erinnerungen bewahre ich mir auf, wie kostbare Schätze in einem Ressourcenkoffer für stürmische Zeiten.

Manche Menschen gießen schöne Dinge in Epoxidharz, um sie für immer zu bewahren. Das widerspricht jedoch dem natürlichen Kreislauf des Lebens, der besagt, dass nichts für immer bleibt. Einige Dinge brauchen sehr lange, um wieder zu vergehen – eine Angelschnur etwa benötigt 600 Jahre, um sich abzubauen. So alt werden weder Blumen noch Menschen (zumindest bis heute). Anderes ist nur kurz auf Erden, wie zum Beispiel eine Eintagsfliege. So ist der Lauf der Dinge – entstehen und vergehen.

Die äußere Pracht schätzen

Äußere Schönheit erkennen wir schnell. Wir sehen etwas und reagieren instinktiv: „Wow!“, „Bäh!“ oder es bleibt unscheinbar. Schönheit liegt im Auge der Betrachterin und des Betrachters, heißt es. Doch ich glaube, sie liegt auch in den Ohren des Hörers und der Hörerin. Wir können Schönheit in der Musik erleben oder in einem gesprochenen Text. Und auf der Zunge, wenn ein köstlicher Geschmack uns überwältigt, oder im Zusammenspiel feiner Gewürze.

Unsere Sinne nehmen Schönheit in all ihren Facetten wahr und lassen sie auf uns wirken. Ich liebe beispielsweise schöne Worte und genieße es, Literatur zu lesen, wo jedes Wort sorgsam gewählt ist. Deshalb möchte ich dir noch einige Alternativen zu „Schönheit“ anbieten, die vielleicht besser beschreiben, was du fühlst, wenn du damit in Verbindung bist.

Worte, die Schönheit beschreiben:

Anmut, Attraktivität, Ausstrahlung, Liebreiz, Eleganz, Feinheit, Stil, Vornehmheit, Noblesse, Pracht, Glanz, Chic, Zauber.

Und es gibt noch viele mehr. Vielleicht hast du ja ein eigenes Lieblingswort, das Schönheit für dich beschreibt. Neue Worte können uns helfen, neue Facetten der Schönheit zu entdecken und unsere Wahrnehmung zu erweitern.

Die innere Anmut entdecken

Äußere Erlebnisse können uns unterstützen, die Schönheit nach innen zu tragen. Aber wie steht es mit unserer eigenen inneren Schönheit? Jede/r von uns trägt sie in sich, aber sie zeigt sich auf ganz unterschiedliche Weise. Manchmal ist sie tief verborgen, wie eine Perle in einer Auster. Geduld und Liebe sind nötig, damit sie sich entfalten kann. Eine Möglichkeit, die eigene Schönheit zu entdecken, ist, sich mit einem Körperteil zu verbinden, das man als schön empfindet. Oder ein Talent oder eine Fähigkeit zu schätzen, die zur Schönheit der Welt beiträgt. Wichtig ist, für sich selbst klar zu definieren, was Schönheit für einen bedeutet.

Ich lade dich zu einer kleinen Übung ein: Finde jeden Tag etwas, das dir ein staunendes „Wow!“, ein ehrfürchtiges „Oh!“ oder ein entspannendes „Ah!“ entlockt. Genieße den Moment, auch in Stille, wenn es sich richtig anfühlt. Wenn du etwas Schönes gefunden hast, frage dich, warum es dich berührt. Und dann packe diesen Moment in deinen Ressourcenkoffer oder schreibe ihn auf, damit du dich immer daran erinnern kannst, wenn du ihn brauchst. Falls du Unterstützung dabei möchtest, deine eigene Schönheit zu entdecken, kannst du ein Achtsamkeits-Coaching mit mir machen. Gemeinsam heben wir verborgene Schätze in dir, die mehr Zuwendung verdienen.

Vereinbare hier dein kostenfreies Kennenlerngespräch. Ich freue mich auf dich.