Wünschen ganz ohne Stress
Weihnachtszeit ist Wunschzeit. Wir erfüllen wieder die großen und kleinen Wünsche der Kinder, Partner und Freunde. Doch was ist eigentlich mit unseren eigenen Wünschen? Wie gehen wir achtsam mit unseren Wünschen um?
Kennst du auch diese Frage zu Weihnachten oder zum Geburtstag: „Was wünschst du dir denn?“ Dann setzt meist unser Grübeln ein, gefolgt von einem ratlosen Blick und dem Satz: „Weiß ich gerade nicht.“, oder „Überlege ich mir noch.“, oder „Du musst mir nichts schenken.“ Irgendwie kommt die Frage immer plötzlich und ist auch mit ein wenig Verlegenheit verbunden, denn wir wollen ja nicht zu viel verlangen oder zu unkreativ erscheinen oder zu kleine Wünsche äußern, denn die erfüllt man sich ja schon fast im Vorbeigehen, allein oder gemeinsam mit Freunden oder Partner.
Und richtig, dein Gegenüber muss dir nichts schenken, möchte aber vielleicht gern. Nur soll es dann auch passend sein und dir eine Freude machen. Nichts wäre schlimmer, als dein enttäuschtes Gesicht zu sehen.
Indem du also deinen Wunsch formulierst, hilfst du a) dem anderen und bekommst b) wahrscheinlich auch etwas, was du haben möchtest und worüber du dich ehrlich freust. Das mit dem Gedanken lesen kann nämlich gehörig nach hinten losgehen. „Schatz, du weißt doch, was ich gut gebrauchen kann.“ bringt dein gegenüber aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich ins Schwitzen und kann zu einer echten Missstimmung führen. Und dann kommen diese gefürchteten Sätze wie: „Ich dachte, du magst das.“ „Hast du dir das nicht schon immer gewünscht?“ Nur was bitte ist an karierten Maiglöckchen so prickelnd?
Anders herum geht es dir wohl ähnlich. Du würdest super gern wissen, was denn nun deinem Partner, den lieben Kleinen (die inzwischen schon ziemlich groß sind und ihre ganz eigene Vorstellung von einem perfekten Geschenk haben) oder der Schwiegermama das breiteste Lächeln ins Gesicht zaubert. Allein diese Überlegungen sind Stress pur.
Was, wenn ich es nicht rechtzeitig schaffe? Und wehe, wenn das Geschenk dann nicht passt. Wenn nach dem Auspacken auch noch Sätze kommen wie: „Och, das ist schon OK, aber inzwischen gibt es doch das Model XYZ mit Turbosuperprop und beweglichen Schwenkflügeln. Das hier ist ja was für Anfänger/old school.“, dann ist das Enttäuschung pur für jeden Schenkenden. Da hättest du dir wohl etwas mehr Anerkennung deiner Mühen gewünscht, oder?
Wie geht man gut mit den eigenen Wünschen um?
Hier ein paar Ideen dazu:
1. Erlaube dir jederzeit deine Wünsche zu hören und auch zu äußern, nicht nur zu Weihnachten und zum Geburtstag. Dann gibt es keinen Wünschestau, somit weniger Dringlichkeit und weniger Druck im Kessel. Eine Nicht-Erfüllung ist dann nicht ganz so dramatisch.
2. Wenn ein Wunsch auch mal ganz unerwartet in Erfüllung geht, freue dich doppelt.
3. Sei dir deiner Wünsche bewusst und achte sie.
Allerdings mache dich nicht von ihnen abhängig, sonst wird nämlich dein ganzes Glück und deine Zufriedenheit von Erfüllung oder Nicht-Erfüllung dieser Wünsche abhängen. Das kannst du ganz gut bemerken, wenn du den emotionalen Schmerz spürst, wenn sie sich nicht erfüllen. Glück wird oft mit der Erfüllung unserer Erwartungen gleichgesetzt. Was wir jedoch nicht bemerken ist, dass unsere Erwartungen im Lauf der Zeit immer größer werden. Finde immer mal wieder Glück in kleinen Dingen.
4. Jeder Wunsch hat seinen Preis. Wenn es materielle Wünsche sind, werden z.B. die weltweiten Ressourcen dafür aufgebraucht. Immaterielle Wünsche können Veränderungen nach sich ziehen. Du möchtest vielleicht ruhiger wohnen, weil du den Lärm in deiner Umgebung nicht mehr magst? Das bedeutet Umzug. Bist du bereit diese Veränderung auf dich zu nehmen? Du hast die Wahl. Spüre in dich hinein und dann handle voller Verantwortung für dich selbst und die Welt.
5. Überlege, wie du die positiven Nebenwirkungen lange wach erhalten kannst.
Nach der Freude kommt die Abnutzung. Ja, das meine ich ernst. Denn jede Freude bei der Erfüllung deines Wunsches, egal, ob das der Morgenkaffee mit dem geliebten Partner im Bett ist oder eine fantastische Südseereise, verblasst mit der Zeit. Sei dir einfach bewusst, dass es diese Wirkung gibt.
6. Schreibe dir deine Wünsche auf und verfolge, was aus ihnen wird.
Welche sind beständig und drängen auf Umsetzung? Welche sind nur kurz zu Gast und du musst nicht danach handeln? Sie gehen nach einer Weile wieder ohne besondere Zwischenfälle (das ist z.B. gut bei einem Wunsch nach einem bestimmten Essen zu beobachten).
7. Mache dir unbedingt eine positive Wunschliste, damit sich dein Fokus verändert von den Dingen, die du nicht mehr in deinem Leben haben möchtest, hin zu den Dingen, die in dein Leben treten sollen.
Das mit dem wünschen ist und bleibt so eine Sache. Die einen sagen, wünsch´ dir nicht zu viel, dann wirst du nicht enttäuscht, wenn deine Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Die anderen sagen, wünsche, was das Zeug hält, damit du die Chance hast, dass wenigstens einige davon in Erfüllung gehen. Wieder andere gestalten sich mit Wünschen ihr ganzes Leben. Finde deinen eigenen Weg und mache mit einer Prise Zeit als Zutat aus deinen Wünschen ein konkretes Ziel.
Wenn dir dazu noch die Klarheit fehlt, dann kann ich dich auf deinem Weg unterstützen. Ein 1:1-Coaching kann ein effektives Mittel für Klarheit und Ausrichtung sein.