Achtsamkeit

Richte dich nach der Maserung in deinem eigenen Holz.

Howard Thurman

Achtsam oder aufmerksam?

Jon Kabat-Zinn hat einmal gesagt, dass Achtsamkeit eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit ist: Wir sind bewusst im gegenwärtigen Augenblick und dass so wertfrei wie möglich.

Das mag nicht immer gelingen, aber wenn wir eine grundsätzliche Bereitschaft dafür entwickeln, diesen Moment, der jetzt gerade geschieht, mit offenen Armen zu empfangen, dann gehen wir bereits den ersten Schritt in ein glücklicheres Leben.

Spürbar lässt dann der Kampf nach Dinge anders haben zu wollen, wo wir keinen Einfluss nehmen können. Ebenso spürbar nimmt die Klarheit zu, Verantwortung zu übernehmen und dort zu handeln, wo wir Bedarf sehen und etwas verändern wollen.

Was ist Achtsamkeit?

Im Hier und Jetzt sein, lautet oft eine Antwort darauf. Das heißt nicht nur, dass wir körperlich anwesend sind, sondern wir bewohnen diesen Körper auch, sind also mental und emotional anwesend. Leider neigt unser Geist dazu, auf Wanderschaft zu gehen. Wir verlieren uns in grüblerischen Gedanken oder drehen uns im Sorgenkarussell. Und die Gefühle? Na ja, die übergehen wir oft, weil das Gehirn meint, den Hut aufzuhaben.

Wenn wir achtsam sind, bemerken wir diesen „Autopilot-Modus“ unseres Gehirns und kehren wieder zurück zu dem, was gerade passiert.

Was passiert gerade? Z.B. fließt der Atem, die Schultern schmerzen, wir riechen einen leckeren Duft, uns ist kalt, wir bemerken, dass wir hungrig sind, wir hören Vogelgesang, bemerken das Rascheln von Laub unter unseren Füssen, das flaue Gefühl in der Magengrube oder den Kloß im Hals. Oder, oder, oder. Es gibt unzählige Dinge, die wir in einem Moment bemerken können.

Wozu etwas bemerken? Das Leben ist bunt, intensiv und unvorhersehbar. 🙂

Im sind wir oft Alltag gehetzt und uns geht der Bezug zu unseren Bedürfnissen und zur Umwelt in unserem Tunnelblick verloren. Dann empfinden wir Stress. Gerade in stressreichen Zeiten brauchen wir jedoch unsere volle Handlungsfähigkeit und Zugriff auf all unsere Ressourcen.

Stress, den wir als belastend erleben, tut unserem Körper auf Dauer nicht gut. Da ist es sehr hilfreich, uns Momente von Achtsamkeit zu gönnen und uns von der Hektik des Alltags zu entkoppeln. Oft bemerken wir dann, dass unsere Gedanken mehr aus einer Sache machen, als wir sie gerade erleben. Wir finden Gelegenheit durchzuatmen und stellen fest, dass wir mehr sind, als unsere Gedanken.

Achtsamkeitsübungen zum Download (pdf, 485kb)

Kann man Achtsamkeit lernen?

Ja, mit ein wenig Übung schaffst du es immer mehr, deinen Fokus dorthin zu lenken, wo du ihn haben möchtest. Das Gehirn wird ruhiger und du fühlst dich konzentrierter und gesammelter. Es stellt sich vermehrt ein Gefühl von Gelassenheit, innerem Frieden und Ganzheit ein.

Achtsamkeit im Alltag anzuwenden ist eine praktische Sache und mit vielen kleinen Achtsamkeitsübungen schaffst du dir Zwischenräume im Hier und Jetzt. Daneben gibt es sogenannte formale Übungen wie Meditationen. Die Erfahrungen aus den Meditationsübungen wirken im Alltag nach. Diesen Transfer schaffst du z.B. in jedem MBSR-Kurs.

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Wie hilft Achtsamkeit?

Die Unterstützung, die du aus einem Achtsamkeitstraining mitnehmen kannst, ist vielfältig und sehr individuell. Je nachdem, wo du gerade stehst. Es gibt allerdings auch zahlreiche wissenschaftliche Studien über Achtsamkeit, die über folgende positive Effekte berichten:

  • positiver Einfluss von Meditation auf Blutdruck, Herzschlag sowie Ausschüttung von Stresshormonen
  • verbesserte Körperwahrnehmung und damit die Möglichkeit aufmerksamer für sich und seine Gesundheit zu sein und so negative oder länger andauernde Stressfaktoren frühzeitig zu bemerken
  • bewusster Umgang mit Gedanken, Grübeleien und Negativspiralen und damit verbunden die Möglichkeit, präventiv zu handeln
  • erhöhte Impulsdistanz, die ermöglicht, zwischen einem Reiz und der unmittelbaren Reaktion innezuhalten und ggf. einen anderen Weg zu nehmen
  • andere Sichtweise auf Gefühle, insbesondere schwierige Gefühle wie z.B. Angst, Wut, Trauer.

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