Akzeptanz-Übung mit Achtsamkeit

Akzeptanz-Übung mit Achtsamkeit

Übung für mehr Akzeptanz

Suche dir ein kleines Ereignis am Tag, das du einfach akzeptieren wirst. Mache dir ein „niedrigschwelliges“ Angebot und steige nicht gleich zu hoch ein 😉 Beispielsweise kannst du deine Lieblingsklamotte nicht anziehen, weil sie nicht gewaschen ist oder dir ist die Bahn vor der Nase weggefahren.

Jetzt erkennst du an, das du diese Situation nicht ändern kannst und entscheidest dich bewusst dafür, nicht dein übliches Muster ablaufen zu lassen, sondern dein Herz zu öffnen und innerlich zu sagen: „Das ist jetzt so.“ Wenn dir das leicht fällt, schiebe ein „Und das ist ok für mich.“ hinterher.

Spüre nach, ob es eine Veränderung für dich gibt. Manchmal ist es nur ein kleines Körpersignal, wie z.B. entspannte Schultern oder ein tiefer Seufzer. Alles besser als Ärger und Geschimpfe, oder?

Akzeptanz ist immer auch eine Herzensangelegenheit

Mit einem offenen und liebevollen Herzen akzeptiert es sich einfach leichter – auch in schwierigen Situationen.

Wenn du morgens den Kühlschrank aufmachst und feststellst, dass du keine Milch mehr für deinen Latte Macchiato hast oder keine Milchalternative, wie ich sie gern trinke, dann kann der Morgen bereits mit einigen Herausforderungen beginnen. Schimpfen oder nicht schimpfen, dem Partner/Mitbewohner die Schuld geben, den Ärger gleich zu Tagesbeginn zulassen oder mit viel Energie wegdrücken oder – und das ist einfach eine fantastische Lösung – das Geschehen aus vollem Herzens akzeptieren.

Denn der Moment, wo du das feststellst, ist jetzt und alles andere ist ziemlich viel Getue um eine zeitlich sehr begrenzte Zeitspanne, die bereits vorüber ist, während die Gedanken noch darum kreisen.

Den ganzen Tag über gibt es viele Möglichkeiten sich in Akzeptanz zu üben

Wenn z.B. der Zeiger der Waage wieder etwas näher an dein absolutes „Oh my God“-Gewicht gerückt ist, du wieder mal im Stau stehst oder die Arbeit, die eigentlich erledigt schien, in wundersamer Weise den Weg zu deinem Schreibtisch zurückgefunden hat.

Und immer wirst du viele Möglichkeiten haben zu reagieren, diese aber wahrscheinlich gar nicht registrieren, wenn du nicht gerade sehr achtsam mit dir bist. Wir neigen dazu in unseren bekannten Mustern zu reagieren. Ist meist ja auch bequemer.

Oft verwenden wir sehr viel Zeit, Gedanken und Energie darauf Dinge ungeschehen zu machen oder anders haben zu wollen, als sie gerade sind. Ich meine damit nicht solch tiefgreifende Lebensereignisse, deren Wunden nur langsam heilen, sondern ich spreche vom Tagesgeschehen.

Krankheit akzeptieren lernen

Wenn wir krank sind, sind wir krank. Wenn wir Schmerzen haben, haben wir Schmerzen und wenn wir voller Freude sind, dann sind wir in diesem Augenblick voller Freude. Diesen Augenblick, in dem das geschieht, genauso zu erleben und ihn nicht verändern zu wollen, ist wirklich großes Kino. Dann geht nämlich plötzlich ziemlich viel Anspannung und Druck aus unserem System.

Der Geist sucht nicht mehr nach Lösungen, Rechtfertigungen und Bestätigungen für die eigene Theorie, sondern im Vordergrund steht ein: es ist – nichts weiter. Es gilt nicht mehr die unangenehmen Zustände zu verkürzen oder die angenehmen zu verlängern, weil sie ungeliebt sind oder besonders wertvoll erscheinen.

Es dauert so lange wie es dauert

Das hat mir mal mein Motorrad-Schrauber gesagt (ein waschechter Hamburger mit dem Herzen auf der Zunge), als ich ihn fragte, wie lange denn meine heißgeliebte Maschine in seiner Werkstatt stehen würde.

Wenn du dich und deinen Körper erst wieder magst, wenn du ein bestimmtes Idealgewicht erlangt hast oder wieder schmerzfrei und voll funktionsfähig bist, dann kann es unter Umständen eine sehr lange Zeitspanne sein, die du mit nicht-mögen verbringst. Du bist liebenswert, auch wenn der Körper gerade ein anderes Erscheinungsbild hat. So kann Heilung stattfinden. Indem du dir Raum gibst für diesen Prozess, statt dich einzuengen.

Natürlich heißt das nicht, dass du deswegen alles hinnimmst oder gar gleichgültig wirst. Es rechtfertigt auch keine ungesunde Lebensweise, Ungerechtigkeiten oder Passivität.

Du kannst dich vielmehr fragen:

  • Wie gehe ich mit dem Zustand jetzt um?
  • Kann ich Menschen und Situationen wertfrei gegenüber treten und einen Raum des gegenwärtigen Entstehens erschaffen?
  • Frei von vorgefassten Meinungen, Erwartungen und Interpretationen?
  • Ist es dadurch nicht sogar möglich, mir selbst ein wenig klarer zu werden, was die Situation gerade erfordert und wie ich, wenn nötig, handeln sollte?

 

Akzeptanz in der Meditation

In der Meditation wird übrigens diese innere Haltung von Akzeptanz in jedem Augenblick und mit jedem Atemzug geübt. Wir erfahren, dass jeder Atemzug vollwertig ist. Egal, ob der Atem lang oder kurz, tief oder flach ist. Ob unsere Gedanken uns vom Atem wegtragen oder der Körper uns Impulse schickt.

Wir erwarten nichts von diesem Augenblick, projizieren nichts hinein und bewerten ihn auch nicht. Der Atem kommt und er geht. Der Atem ist einfach. Er verändert sich ständig und ebenso tut es unser Leben. Dafür offen und empfänglich zu sein und sich immer wieder sich selbst zuzuwenden, das ist eine echte Herzensangelegenheit.

Falls du Lust hast es selber auszuprobieren: