Ankommen und sich zu Hause fühlen durch Achtsamkeitspraxis

Ankommen und sich zu Hause fühlen durch Achtsamkeitspraxis

Manchmal geschieht es ganz plötzlich – das bisher gekannte und so vertraute Zuhause ist nicht mehr da.

Damit meine ich nicht den gerade tobenden Krieg in Europa, der mich sehr beschäftigt und auch traurig stimmt. Ich spreche von Situationen, die wahrscheinlich der eine oder die andere schon einmal erlebt hat: die Trennung von einem Partner, dem Tod eines geliebten Menschen, der wütende Sturm, der das Haus fast abgerissen hätte, ein Unfall oder ein anderes Ereignis, das deine Verbindung zu deinem vertrauten Zuhause gestört oder gelöscht hat. In solchen Situationen ist es so wichtig um das Zuhause in sich selbst zu wissen.

In dir liegt ein Juwel – das bist Du

Wir brauchen keine traumatischen Erlebnisse, um uns von uns selbst zu entfernen. Es reichen oft ganz alltägliche Situationen, die dennoch großen Einfluss darauf haben, ob wir uns zu Hause fühlen oder nicht.

Zuhause ist dort wo ich in mir anwesend bin

Nehmen wir zum Beispiel meine letzte Reise. Ich war einige Wochen in Mexiko, um von dort aus zu arbeiten. Gut, das erscheint einigen Leser:innen nicht ganz so alltäglich, aber vielleicht warst du mal in einem Urlaub, der nicht den Versprechungen aus dem Prospekt entsprochen hat.

Jedenfalls war die Zeit dort durchaus herausfordernd. Ich hatte weder eine gewohnte Umgebung, die mir Schutz bot, noch eine intakte Infrastruktur, die mir verlässlichen Kontakt nach Deutschland gewährte und von meinen fehlenden spanischen Sprachkenntnissen und sozialen Kontakten ganz zu schweigen. Da kam einiges bei mir in Schwingung. Ich fühlte mich fremd. Manchmal sehr allein. Zweifel an der Richtigkeit meines Handelns kamen auf. Vielleicht kennst Du solche Situationen?

Ich fühlte mich aber nie einsam. Wann immer mir das Alleinsein zu groß wurde, habe ich mich in meine Achtsamkeitspraxis begeben und mit mir selbst verbunden. In der Meditation habe ich mein Zentrum in mir gesucht und einen Platz gefunden, der immer da ist. Dort ist es ruhig wie im Auge eines Sturmes. Dort hört das Geplapper in meinem Kopf auf und die Wellen der Gefühle rollen nicht mehr in Pazifikstärke auf mich zu, sondern eher wie die Nordsee bei Ebbe.

Dieser Ort kann mir zu jedem Augenblick ein Anker sein, egal, wie laut mein Ego mir erzählt, dass ich gar keinen Menschen an meiner Seite habe, der mich unterstützen kann, wenn es drauf ankommt oder mir sagt, was für eine sch… Idee das denn jetzt war. In Deutschland war doch alles überschaubar.

Von diesem Platz in meinem Inneren beobachtete ich einen Geist, der sich aufbäumt, wenn er nicht alles kontrollieren kann. Der produzierte diese Art von „was wäre wenn…“-Gedanken, die so oft dramatisieren und Katastrophen heraufbeschwören. Das ist nicht real!

Es braucht ein wenig Übung, diesen Platz in sich zu finden. Dort, wo wir Vertrauen spüren und Unterstützung erfahren. Es ist hilfreich, wenn wir eine Bereitschaft entwickeln und uns für die Möglichkeit seiner Existenz öffnen. Dies zu üben geht am besten in Situationen, die stressfrei oder zumindest nicht ganz so aufregend sind und unser Gehirn nicht im Alarmmodus unterwegs ist. Später dann, wenn die Wogen mal wieder total hochschlagen, ist dieser Ort viel leichter zu finden. Selbst wenn gerade kein Meditationskissen in der Nähe ist.

Wie kann eine Achtsamkeitspraxis mir helfen?

Begib dich in die Stille, egal in welcher Position, und gebe dir Raum. Das kann erst einmal der Atemraum sein. Nichts muss irgendwo hingelangen, alles darf genauso sein, wie es in diesem Moment ist. Krakelende Gedanken, unruhiger Körper und Gefühlswallungen. Alles sind nur Impulse, die deine Aufmerksamkeit möchten. Mit einer Achtsamkeitspraxis wie der Atemmeditation oder dem Bodyscan kannst du erfahren, dass du nicht reagieren musst. Du hast eine Wahl. Manchmal wird es innerlich ganz still, wenn du das Bemühen darum aufgibst. Was ist dann zu spüren? Plötzlich ist da freier Raum. Wie fühlt sich das an? Zumindest wohl ungewohnt. Gern wird er so schnell wie möglich wieder mit Gedanken und anderem Zeugs angefüllt. Aber dieser eine Moment… Den auszudehnen ist ein echter Genuss.

Was ist, wenn ich gerade nicht mit mir im Kontakt sein möchte?

Manchmal gibt es Zeiten, da fällt es einem schwer, mit sich selbst in Kontakt zu treten, weil der Körper schmerzt, die Allergie das Atmen erschwert oder Gefühle da sind, die wir als unangenehm empfinden und vor denen wir Angst haben.

Auch dann ist dieser Körper dein Zuhause. Es ist das Einzige, dass du in diesem Leben immer mit dir trägst und für den du sorgen darfst, ja sogar eine Verantwortung hast, bist du stirbst. Eine freundliche, mitfühlende Haltung kann eine weise Antwort auf schwierige Zeiten sein. Statt dich in Widerstand, Geschimpfe oder Zweifeln zu verlieren, wendest du dich trotzdem deinem Zuhause zu. Schaust, wie du es dir unter den gegebenen Umständen dort einrichten kannst. Wie du mit dem sein kannst, was ist und zu deinem Wohlgefühl beitragen kannst.

Plädoyer für eine Achtsamkeitspraxis

Das Außen können wir nicht immer beeinflussen, geschweige denn kontrollieren. Wenn Vertrautes und Gewohntes wegbricht, dann fühlen wir uns vielleicht unsicher, wenig stabil und sehr allein. Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis gibt uns den notwendigen Rückhalt im Leben und erfüllt unser Bedürfnis nach Verbundenheit und Zugehörigkeit – zu uns selbst und zu anderen.

In unserem Inneren liegt ein Ort, auf den wir mit ein wenig Übung jederzeit Zugriff haben. Dort können wir eine Kraft finden, die so leicht nichts umhaut, auch wenn es im Außen tobt. Er kann unser Unterschlupf sein, wo wir uns erholen dürfen. Wo wir Frieden machen können mit den Umständen des derzeitigen Augenblicks. Es ist ein Ort, der uns mit einem tieferen Sinn erfüllt.

Wenn du das Gefühl hast, dass dir ein tieferer Kontakt mit dir gut tun würde, dann kann ein Achtsamkeits-Coaching hilfreich sein. Schau doch gleich mal hier bei meinem Achtsamkeits-Booster oder melde dich per Mail. Auf bald in deinem Zuhause. 🙂

Schau auch gern unter Downloads nach kurzen Meditationen zum Ankommen.