Ein Teilnehmer gab mir folgendes Bild: „Ich habe das Gefühl, als ob gerade sehr viele Flugzeuge auf meinem Radar zu sehen sind. Ich fühle mich wie ein Fluglotse, der hochkonzentriert davor sitzt und dieses Radar beobachtet. Und wenn ich nur einen kleinen Fehler mache, dann stürzt eines ab.“
Kennst Du das Gefühl auch? Diese Flugzeuge können Gedanken, Projekte, Menschen sein mit denen Du gerade einen Konflikt hast oder ähnliches. Wir landen ein Flugzeug sicher und das andere startet bereits. Bei dem einen dauert der Landeanflug etwas länger, weil die Landebahn noch im Nebel liegt und wir lassen dieses Flugzeug dann kreisen. Wissend, dass uns irgendwann der Sprit ausgeht. Dann kommt es zum schlimmsten zu erwartenden Zwischenfall. Meinen wir. Und dort unten am Boden, noch nicht sichtbar für das Radar, warten bereits andere auf ihren Start.
Diese hohe Konzentration ist anstrengend. Und sie macht auf Dauer müde. Wenn wir erkennen, welche Flugzeuge genau dort auf dem Radar sichtbar sind, wird uns wahrscheinlich klarer, dass es nicht immer um Leben und Tod geht. Es gibt vielleicht große und kleine, schnelle Jets und langsamere Transportflugzeuge. Sie alle wollen gesehen werden und ihre Starterlaubnis bekommen.
Ein bewusstes Innehalten, zwischendurch mal den Blick vom äußeren Geschehen auf die innere Sammlung zu richten, mag hilfreich sein, um ein wenig Distanz zum Geschehen aufzubauen. Es lichtet sozusagen den Bodennebel. Und Fluglotsen müssen ja auch Pausen einhalten…
Dann können einige der Flugzeuge ganz sanft landen und verstopfen nicht mehr den Luftraum. Und andere erhalten vielleicht gar nicht erst die Starterlaubnis. Wie schön ist doch ein blauer Himmel mit weniger Verkehrsaufkommen.