Veränderungen sind oft große Brocken, vor denen man sich scheut und oft gar nicht erst anfängt. Gleichzeitig ist es ärgerlich, wenn nichts vorangeht: „Der oder das ist schuld!“
Das kenn ich auch, doch in Wirklichkeit sind wir unser eigener Bremsklotz, weil wir gar nicht erst ins Tun kommen.
Eine wunderbare Taktik, um immer besser im Verändern zu werden, ist, sich im ganz normalen Alltag an kleinen Dingen zu üben: täglich standardmäßig kleine Dinge anders machen.
- Das trainiert die Flexibilität und fordert immer wieder neu.
- Und es schafft Vertrauen + Erfolge. Falls keine Erfolge folgen, ist es auch nicht schlimm.
War ja keine große Sache!
Hier sind fünf wirksame Übungen für veränderungen:
1. Positiver in den Tag starten.
Wir alle haben morgens so unsere Routine. Im Autopiloten stehen wir auf und entscheiden vielleicht noch, ob wir zuerst ins Bad oder an die Kaffeemaschine gehen. Die erste Aufgabe ist es, diesen Autopiloten zu unterbrechen – mit Blick auf Positives.
Zum Beispiel:
- Den kritischen Blick in den Spiegel durch ein Lächeln ersetzen. Lächle dir zu und sag dir, dass die Welt auf dich wartet. Das wirkt wahre Wunder.
- Anderen ein Kompliment machen – das bereichert auch uns selbst. Vielleicht haben die Kinder sich allein für die Schule angezogen, der Mann dir ein Herz aufgemalt, das Haustier ist heute besonders anhänglich oder die Bedienung beim Bäcker besonders freundlich. Zeig, wie sehr du dich freust!
- Damit richten wir unsere Wahrnehmung auf das, was läuft. Und schielen nicht auf den Mangel. Das schafft Veränderung in unserem Wohlbefinden und macht Platz für Neues.
2. Das Gute im Blöden finden.
Jeden Tag gibt es Grund für Genervtheit oder Ärger. Die Welt scheint manchmal eine feindliche Umgebung voller rücksichtsloser Menschen zu sein.
Wie wäre es denn, wenn wir uns nicht ärgern oder zurückmotzen, sondern wahrnehmen, was uns da eigentlich so ankickt? Wenn uns morgens schon der O-Saft auf die Business-Kleidung getropft ist, reagieren wir sicher anders auf unsere Umgebung, als bei einem Start in den Tag ohne Kleiderwechsel.
Vielleicht ist sogar an jedem vermeintlichen Ärgernis auch etwas Gutes. Es ist eine schöne Angewohnheit, Verständnis zu haben für uns und den anderen. Es läuft halt nicht jeder Tag perfekt. Wer weiß, welche Laus gerade meinem Gegenüber über die Leber gelaufen ist …
So trainierst du deinen Blick für dich und schaffst den Perspektivenwechsel.
3. Dich anders bewegen.
Wir Menschen sind Bewegungstiere, verbringen oft aber Stunde um Stunde in ähnlicher Haltung. Körper und Geist trüben ein, wenn wir ihnen keine Impulse geben.
Was brauchst du gerade?
- Die einen mögen ein größer, schneller weiter. Wenn du dich eh schon bewegst, dann bringe frischen Wind rein: mal die Route ändern, eine neue Sportart ausprobieren oder ein Stück rückwärts gehen.
- Wenn du dich bisher kaum bewegst, dann fang klein an. Es muss nicht gleich die große Runde um den See sein. Bewegung fängt mit dem ersten Schritt an. Also Sportschuhe an und vor die Tür gehen. Selbst, wenn du dann wieder reingehst. Der erste Schritt ist gemacht. Und morgen sind es vielleicht schon zehn Schritte und übermorgen ein ganzer Spaziergang.
Kraft und Durchhaltevermögen sind die Belohnung, wir kommen buchstäblich wieder in Bewegung. Das macht uns fit für die nächsten Aufgaben.
4. Mal etwas anderes essen oder trinken.
Wir alle haben wahrscheinlich das eine oder andere Laster. Und meist einen guten Vorsatz dazu. Keinen Kaffee mehr trinken, ab morgen nur noch die Hälfte essen oder auf Süßigkeiten verzichten.
Kleine Änderungen sind oft besonders simpel: Nicht mehr mit leerem Magen einkaufen oder rechtzeitig essen, bevor der Hunger zu groß wird. Auf diese Weise bekommst du wieder mehr Körpergefühl: du merkst, auf was du Appetit hast und wann du satt bist.
Oder sei etwas experimentierfreudiger: Mal was anderes ausprobieren, nicht mit der üblichen Routine immer dasselbe in den Einkaufskorb packen.
Das eröffnet neue Erlebnisse und trainiert ganz nebenbei Willenskraft und Durchhaltevermögen. Ganz ohne Zwang. Denn wir haben ja Lust dazu.
5. Verbundener sein.
Manchmal fühlen wir uns einfach nicht so verbunden. Mit uns selbst, mit anderen. Das schneidet uns ab, kann aufs Gemüt drücken. Bei Veränderungen helfen Sparringspartner und soziale Netze ganz enorm. Fang jetzt damit an, dir ein Netz aufzubauen und zu stärken!
Das bedeutet, Prioritäten neu zu setzen:
- Wer ist dir wichtig?
- Mit wem möchtest du mehr Zeit verbringen? Das kann auch mit dir selber sein.
- Wer fehlt dir: vielleicht ein Mentor, ein Freund, der dich liebevoll anstupst, wenn deine Disziplin durchhängt oder jemand, der dir offen und wertschätzend die Meinung sagt?
Los geht´s und selber machen!
Viel Spaß beim Ausprobieren, beobachten und erforschen. Du kannst sofort loslegen.
Denk bitte an die kleinen Schritte: Es ist gar nicht nötig, alle Übungen auf einmal anzugehen. Pack einfach zuerst das an, was dir intuitiv am meisten zusagt.
So bleibst du dran und Veränderungen kommen in Bewegung!