Achtsamkeit in Corona-Zeiten-Teil 2-Thema Keine Kontrolle

Achtsamkeit in Corona-Zeiten – Teil 2 – Kontrolle

Das Corona-Virus hat uns von heute auf morgen signalisiert, dass die Zukunft nicht vorhersehbar, geschweige denn kontrollierbar ist. Eichhörnchen sind übrigens auch unberechenbar 😉 Sie vermehren sich schnell und hüpfen von Ast zu Ast, scheinbar ohne System und sind schwer einzufangen. Kontrolle – Fehlanzeige.

Wie Achtsamkeits-Praxis helfen kann, mit dem Unkontrollierbaren umzugehen, das schreibe ich in diesem Blog.

Wir haben keine absolute Kontrolle.

In eine unvorhersehbare Situation hinein zu geraten, nun ja, das geht vielleicht gerade noch. Aber mittendrin in dieser Situation zu sein und zu bemerken, dass wir das Geschehen nicht kontrollieren zu können, das macht vor allem eines – Angst.

Wenn wir etwas nicht unter Kontrolle zu haben scheinen, dann ist das Stress pur. Alle Alarmglocken läuten gleichzeitig und wir nehmen oft starke Körperreaktionen wahr, wie z. B. angespannte Muskulatur, Schwitzen, Kopfschmerzen, starrer Blick, flacher Atem oder vermehrte Ticks.

Die Angst haben wir nur ungern zu Gast, denn sie ist ein Gefühl, das schnell überwältigen kann. Mit solch einem Gefühl neigen wir zu Reaktionen wie: Widerstand, Flucht in andere Themen, Ignoranz, Handlungsunfähigkeit, Starre, Hyperaktivität, verstärkte Lösungssuche, noch mehr Informationen haben wollen, um nur einige zu nennen. Wenn Informationen wie Nüsse wären, dann würden wir ähnlich wie Eichhörnchen und Hamster agieren. Wir versuchen alles, um wieder auf den sicheren und bekannten Boden zu kommen, wo wir die Kontrolle zu haben glauben. Damit wir uns entspannen können und uns um unser maximales Wohlergehen kümmern können. Wie auch immer das für jeden Einzelnen aussehen mag.

Der Krisenmodus ist eingetreten

Im Krisenmodus bei sich zu sein, erachte ich als überlebensnotwendig – Panik ist nicht hilfreich. Die wichtigste Regel, die ich in meinem Rettungs-Taucher-Schein gemacht habe, war Ruhe zu bewahren. Wenn wir selber im Panikmodus sind, können wir anderen Menschen nicht helfen. Es gilt also das Unkontrollierbare anzunehmen und von einem inneren Zentrum aus das zu erfassen, was gerade passiert. Das kann wie eine Art innerer Anker sein, der uns nicht davon treiben lässt. Von dieser Position aus entscheiden wir, ob und wie wir agieren oder eben auch nicht. Statt aus dem Autopiloten heraus bekannte Reaktionsmuster abzurufen, treffen wir bewusste Entscheidungen. Und daran haben all unsere Fähigkeiten teil, nicht nur unser Denkapparat.

Das Aufgeben der Kontrolle

Das lässt sich ganz einfach mit dem Atem üben. Auch hier gilt die Regel: vom Kleinen ins Große gehen. Wenn wir erst einmal wirklich wahrgenommen haben, dass der Atem stetig fließt, vom ersten Atemzug als Neugeborenes bis zum letzten Atemzug, dann erfahren wir, dass wir dies nicht kontrollieren müssen. Im Gegenteil, oft ist es besser zuzulassen. Den Atem kommen zulassen und ihn auch wieder ziehen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass er sich wieder zeigt, dass er sich seinen Platz im Körper sucht und nicht wir ihm einen zuweisen, wo er hin soll. Mit dem Atem absichtslos zu sitzen ist eine Basis-Übung und in ihrer Einfachheit auch eine der schwersten Übungen. Das Versprechen dahinter ist Vertrauen, Stabilität und Freiheit vom Tun.

Eine Atem-Meditation kann helfen

Hier findest du eine kurze Atem-Meditation. Die ist übrigens auch hilfreich, wenn es um den ganz alltäglichen Stress bei der Arbeit, im Home office, mit dem Partner oder den Kindern geht. Ein kurzes Innehalten stoppt eine reflexartige Handlung und gibt dir die Entscheidung, wie du reagieren möchtest. Meist ist das anders als im Autopiloten. Beobachte das mal, wenn du magst.

Wenn du der Meinung bist, dass Meditation, Achtsamkeit und Stressbewältigung oder ein Coaching zu deinem ganz individuellen Anliegen genau das Richtige für dich ist, dann vereinbare gern ein Kennenlerngespräch mit mir.