Achtsamkeit in Corona-Zeiten-Teil 3 - Der Angst begegnen

Achtsamkeit in Corona-Zeiten – Teil 3 – Angst

Das Corona-Virus hat uns von heute auf morgen signalisiert, dass die Zukunft nicht vorhersehbar, geschweige denn kontrollierbar ist. Das macht uns oft Angst. Wenn die vorherrscht in unserem Betriebssystem, dann sind kluge Entscheidungen meist in weiter Ferne.

Wie Achtsamkeits-Praxis in Krisenzeiten helfen kann, das beschreibe ich in diesem Blog.

Ich habe Angst.

Wann hast du das letzte Mal diese Worte in den Mund genommen und dir selber eingestanden, dass du Angst hast? Wann hast du es jemand anderen gegenüber gesagt?

Welche Ängste meine ich? Hier ein paar Beispiele:
Angst vor Spinnen, engen Räumen, Menschenansammlungen, freies Sprechen vor Gruppen, eine zu geringe Qualifikation zu haben, nicht dazuzugehören, nicht zu genügen, Zeit zu verschwenden, Grenzen zu ziehen, kein Geld mehr zu verdienen, sich mit einer Krankheit zu infizieren, zu sterben, sein ganzes Potential zu leben,…
Diese Liste lässt sich endlos fortführen. Bestimmt fallen dir noch ein paar ein, die ich nicht genannt habe.

Unangenehme Gefühle.

Angst ist ein Gefühl, das in unserer Gesellschaft oft als Schwäche ausgelegt wird. Erinnerst du dich noch an die Mutproben aus Kindertagen? Wer die nicht bestanden hat, wurde ausgelacht und galt als schwach. Das Gefühl der Angst wurde wahrscheinlich durch die Reaktion der Klassenkameraden und vermeintlichen Freunde noch verstärkt. Und so gesellten sich ein vielleicht paar weitere Gefühle dazu, wie Schwäche, Einsamkeit und Unzulänglichkeit, dazu.

Spätestens ab diesem Moment sind wir meist in einem Knäuel aus Gefühlen gefangen, die wir mindestens als unangenehm bezeichnen würden. Und die wollen wir gern vermeiden. Hier kommen nun diverse Exit-Strategien zum Zuge. Oft reagieren wir auf unangenehme Situationen mit Distanzierung, Ablehnung und Rückzug oder auch mit verstärktem Aktionismus oder übertriebener Anpassung. All diese Strategien entfernen uns von uns selber und wir sind nicht mehr authentisch.

Die Wahrnehmung verbessern.

Wie wäre es, wenn wir bemerken, dass wir wieder in unserer alten Strategie unterwegs sind und uns stattdessen bewusst für eine andere Vorgehensweise entscheiden? Wie wäre es, wenn wir uns diese Angst eingestehen und ihr freundlich begegnen? Wenn sie da sein darf als ein Teil von uns, den wir aufrichtig ansehen und seine Energie wandeln.

Ein erster Schritt ist oft voll und ganz anzuerkennen, dass das Leben immer beide Seiten für uns bereithält – das Angenehme und das Unangenehme. Beides gehört zum Leben.

In einem nächsten Schritt beobachte doch mal, wie es ist, wenn du nicht mehr dagegen ankämpfst. Was bemerkst du in deinem Körper? Entspannt er sich an einigen Stellen oder wird dein Atem ruhiger? Das heißt nicht, dass das Gefühl der Angst jetzt sofort weg ist, aber du kannst dich dem zuwenden und musst nicht mehr kämpfen. Allein das ist oft als Erleichterung zu spüren.

Durch Meditation sich selbst beruhigen

All dies kann wunderbar in der Meditation geübt werden. Denn du wirst in nur ein paar Minuten, die du in Stille sitzt, wahrscheinlich schon verschiedene Wellen von angenehmen und unangenehmen Geräuschen, Körperempfindungen, Gedanken oder Gefühlen wahrnehmen. Dann gilt es nur, sich nicht fortspülen zu lassen, sondern immer wieder in dein Zentrum zu finden. Dir zu erlauben, genau so zu sein mit dem, was gerade ist und wie es gerade ist, ohne etwas verändern zu wollen. Weder dem einen, noch dem anderen Zustand nachhängen, sondern klar und bewusst wahrnehmen, was gerade passiert. Aus dieser Klarheit entstehen oft neue Lösungswege.

Hier findest du die Meditation „Auf dem Atem ruhen“ zur Beobachtung des inneren Zustands (ca. 11 min):

Wenn du der Meinung bist, dass Meditation, Achtsamkeit und Stressbewältigung oder ein Coaching zu deinem ganz individuellen Anliegen hilfreich für dich ist, dann vereinbare gern ein Kennenlerngespräch mit mir.