Wie begegne ich Veränderungen in Achtsamkeit? Mein Leben fühlt sich gerade ein wenig wie in Watte gepackt an. Es ist so, wie heute das Wetter da draußen vor meinem Fenster. Ich fühle mich nicht grau, aber so eigenartig vernebelt. Das geht jetzt seit einer Woche schon so. Also das Wetter in mir drinnen, meine ich.
Ich habe ein Gefühl von tiefer innerer Ruhe mit einer großen Portion Wolke drum herum. Das fühlt sich geschützt an. Es macht mich aber auch langsamer. Ich spüre gerade intensiver, was ich nicht mehr tun möchte (z.B. lange Zeit am Computer verbringen) oder welcher Glaubenssatz sich verabschieden darf (z.B. „Ich muss es allen Recht machen.“). Dadurch fällt viel Anstrengung ab, die ich zuvor hineingesteckt habe. Und dieses Mühen hat mich Energie gekostet, die jetzt frei ist. Nur – wo soll die Energie jetzt hin?
Mich beschleicht das Gefühl, dass wieder einmal größere (berufliche) Veränderung ansteht. Ich bediene noch das „Alte“, aber etwas zieht mich schon hin zum „Neuen“, das noch nicht ganz sichtbar ist. Der Zwischenraum, der sich jetzt aufgetan hat, ist ein bisschen im Nirwana. Das ist für mich nicht leicht auszuhalten, da ich doch gern weiß, wo es lang geht.
Alles braucht seine Zeit. Die Häutung einer Schlange z.B. braucht ca. 3-6 Tage. Dabei häutet sie sich jedes Mal, wenn das bisherige „Kleid“ zu eng geworden ist. Jede Häutung bedeutet Wachstum der Schlange und das ein Leben lang. Ich bin im chinesischen Horoskop Schlange – ein Zufall? Bei Schlangen ist die Häutung nach einigen Tagen vorbei. Wie lange dauert es eigentlich beim Menschen?
In dieser Zeit braucht es Rückzugsorte – für Schlangen, wie für Menschen. Ich merke, dass es mich verstärkt auf mein Meditationskissen zieht. Der Raum, wo es liegt, ist wunderbar geschützt und ihn trägt eine besondere Energie, denn hier wurde bereits viele Stunden meditiert. Mir tut das unendlich gut dort zu sein und mich zu besinnen. Ich bin in Stille und achtsam in Kontakt mit mir. So kann ich danach Ausschau halten, ob es bereits einen Hinweisschild für den Weg gibt, der offensichtlich noch etwas vernebelt ist. Manches Mal brauche ich auch nur ein wenig Mitgefühl mit mir selber, dass ich gerade so bin wie ich bin.
Aber das wirklich Fantastische ist, das in dieser Stille meine Intuition zu hören ist, z.B. in Form von einem Satz, einem Bild oder einem Gefühl. Und meine Intuition – die weiß immer wo es langgeht.